Zukünftig werden Extremwetterereignisse wie der Starkregen letzte Woche vermutlich häufiger auftreten. Überflutungen und Schäden können auch in Zukunft nicht komplett vermieden werden, aber es gibt einige Vorbeugemaßnahmen um Schäden von zukünftigen Starkregenereignissen möglicherweise abzumildern.

-> Die Risikolandkarte HORA (https://hora.gv.at) ermöglicht eine rasche und einfache Ersteinschätzung der Gefahrensituation. Die Kartendarstellungen dienen der Erstinformation über mögliche Ge­fähr­dun­gen durch verschiedene Natur­ge­fahren wie Hoch­wasser, Erdbeben, Sturm, Hagel und Schnee. Weiters sind auch aktuelle Wetter­warnungen für Hoch­wasser, Hagel und Stark­regen­ereignisse etc. abrufbar. Mit dem neuen HORA-Pass können für jede beliebige Adresse in Österreich alle auf der HORA-Plattform ersichtlichen Naturgefahren abgerufen werden.

-> Auch im in der „Gefahrenhinweiskarte Hangwasser“ (https://atlas.noe.gv.at/atlas/portal/noe-atlas/map/Wasser/Hochwasser) sind Tiefenlinien im Gelände dargestellt, die auf Fließwege für den Abfluss von Hangwässern hinweisen. In Verbindung mit örtlichen Kenntnissen können so mögliche Gefährdungen abgeschätzt werden.

Das Elementare Präventionszentrum (https://elementarschaden.at/) empfiehlt gegen Starkregenereignisse und Hochwasser Folgendes:

-> Organisatorische Maßnahmen

  • Bei niedrigen Wasserhöhen sollte man Eintrittsstellen, wie Türen, Fenster, Garageneinfahrten und Lichtschächte mit Sandsäcken abdichten.
  • Schaltafeln, die in vormontierte Führungsschienen eingesetzt werden, erfüllen diesen Zweck auch bei höheren Wasserständen.
  • Anschaffung einer Tauchpumpe.
  • In Kellerräumen feuchtigkeitsempfindliches Inventar bzw. Elektrogeräte erhöht stellen.

-> Instandhaltung als wesentliche Vorsorgemaßnahme

  • Regelmäßige Reinigung von Dachrinnen und Abflüssen.
  • Schwemmfähige Materialien vor Abflüssen und Rinnen entfernen.
  • Aufladungen (angeschwemmtes Erdreich) vor Schutzmauern entfernen.

-> Vorsorge bei Neubau und Sanierung

  • Umliegendes Gelände muss bei der Planung beachtet werden bzw. müssen Änderungen unbedingt berücksichtigt werden.
  • Lichtschächte und andere in das Gebäudeinnere führende Bauteile mit einer Antrittsstufe versehen. Die Höhe der Stufe richtet sich nach der maximalen Rückstauebene und muss diese überragen.
  • Abdichtungen von Fenstern und Türen im Erd- und Kellergeschoß so gestalten, dass bei dichten Fenstern und Türen die anliegenden Bauteile ebenfalls der Wasserbelastung standhalten.
  • Entwässerungssysteme von Lichtschächten und Kellern können durch einen Rückstau der Entwässerungsleitungen (Drainagen) überflutet werden. Daher sind diese bis zur Ausflussstelle (Wiese, Bach, Gerinne, etc.) zu planen, um eine umgekehrte Flussrichtung in der Leitung zu verhindern.
  • In den Hauswasserkanälen sollten Rückschlagklappen vorgesehen werden, um das Eintreten von rückgestautem Wasser aus der Hauptkanalisation zu verhindern.
  • Elektroinstallationen in Kellerräumen sollen, wenn möglich, in erhöhter Lage angebracht werden.
  • Beim Einbau von Erdtanks müssen die Auftriebskräfte durch veränderliche Grundwassersituationen bedacht werden.
  • Pumpenschacht im Keller vorsehen.
  • Möglicher unkontrollierter Dachwasserabfluss kann Probleme an Fassadenelementen verursachen > Kontrolle nach dem Ereignis.

Weitere Informationen zu Präventivmaßnahmen von Elementarschäden findest du unter EPZ – Elementarschaden Präventionszentrum . 

-> Hier findest du den SAFETY – RATGEBER gegen Starkregen und Hagel des Niederösterreichischen Zivilschutzverbandes: RatgeberStarkregen20221.pdf (klimafit-noe.at)